📢 Predigtformen im Alltag

Was ist eigentlich eine Predigt – und warum hat sie so viele Gesichter?
Das Wort „Predigt“ klingt für viele nach Kirchenbank, Kanzel und Sonntagsanzug. Aber wenn man sich fragt, was es wirklich bedeutet, wird schnell klar: Predigt ist weit mehr als eine formale Rede.
Das griechische Wort für predigen ist κηρύσσω (kēryssō) – es bedeutet:
👉 etwas öffentlich bekannt machen, laut ausrufen, verkünden mit Autorität.
Ein Kērux war im Altertum ein Herold – also jemand, der im Namen des Königs sprach. Seine Botschaft war nicht seine Meinung, sondern ein offizieller Auftrag.
Und genau das ist biblische Predigt:
Nicht eigene Gedanken teilen, sondern das Evangelium des Königs Jesus bekannt machen – in Liebe, mit Klarheit, im Alltag.
🤲 Predigt findet nicht nur auf der Kanzel statt
Jesus selbst hat fast nie in einem Tempel gepredigt. Stattdessen:
sprach er an Brunnen mit einzelnen Menschen,
lehrte auf Hügeln, in Booten, am Wegesrand,
ließ Wahrheit in Gesprächen fließen, mitten im Leben.
Verkündigung war für ihn keine Institution – sondern Begegnung.
Heute geschieht echte Predigt genauso:
– Im Hauskreis, wo man gemeinsam die Bibel öffnet
– In einer Nachricht, die zum Nachdenken bringt
– Im Gespräch auf dem Sofa oder beim Kaffee
– Im Alltag, wo jemand fragt – und du antwortest mit Wahrheit
🕊️ Alltag statt Bühne
Du brauchst kein Mikrofon, um gehört zu werden.
Du brauchst keine theologische Ausbildung, um das Evangelium zu verkünden.
Was du brauchst, ist Offenbarung – und ein Herz, das liebt.
Wenn du Christus erkannt hast, darfst du ihn bezeugen.
Wenn du Freiheit erlebt hast, darfst du sie benennen.
Und wenn du Wahrheit erfahren hast, bist du beauftragt, sie zu teilen.
Nicht jeder ist ein Prediger im engeren Sinn.
Aber jeder Gläubige ist ein Zeuge.
🧭 Was dich erwartet
In der zugehörigen Predigt zeigen wir:
Wo das Wort „Predigen“ eigentlich herkommt – und was es wirklich bedeutet
Warum Alltag und Verkündigung kein Widerspruch sind
Wie man ohne Bühne und ohne Druck geistlich klar reden kann
Was Jesus meint, wenn er sagt: „Was ihr hört, das ruft von den Dächern!“ (Mt 10,27)
Fazit:
Predigt ist nicht, wenn man laut spricht – sondern wenn man das sagt, was Gott gesprochen hat.
Nicht jeder ist berufen, zu vielen zu reden – aber jeder ist beauftragt, das Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.