Zum Inhalt springen

Welche Begriffe tragen römische Last – und wie befreien wir sie?

jesusTALK-Wissen Schaffen

Einleitung: Wenn Worte Geschichte atmen
Viele Begriffe, die wir im religiösen, gesellschaftlichen oder sogar staatlichen Sprachgebrauch verwenden, tragen eine unsichtbare Schwere. Sie stammen aus Zeiten, in denen Rom nicht nur eine Stadt, sondern ein Weltreich war – mit Hierarchie, Kontrolle, Unfehlbarkeit und imperialem Anspruch.

➡️ Diese Begriffe wurden über Jahrhunderte mit theologischer Macht verknüpft – und wirken bis heute nach. Doch wer Sprache entwirrt, kann auch Denken und Glauben befreien.

Ziel dieser Betrachtung ist nicht Anklage – sondern Erkenntnis: Wie kommen wir zurück zum ursprünglichen Sinn, zur Freiheit in Christus, zur Wahrheit hinter dem Wort?

1. „Kirche“ (gr. kyriakē – dem Herrn gehörend / lat. ecclesia → oft „Kirchenbau“)

Ursprünglich im NT: Ekklesia = „die Herausgerufenen“ – ein lebendiger Organismus aus Gläubigen, kein Gebäude.

Römisch geprägt durch: Institutionalisierung, Sakralbau, Machtstruktur.

Wie befreien? ➤ Wiederentdeckung von Gemeinde als Gemeinschaft – nicht als Machtapparat.

📖 Matthäus 18,20: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“

2. „Amt“ (lat. officium – Dienst, später: hierarchische Funktion)

Im NT: Diakonia = Dienst, freiwillige Hingabe, ohne Machtanspruch.

Römisch: Titel, Rang, Amtshierarchie – übertragen auf Kirche und Verwaltung.

Wie befreien? ➤ Zurück zur dienenden Leitung – nach dem Vorbild Jesu (Johannes 13).

📖 Lukas 22,26: „Der Größte unter euch sei wie der Jüngste und der Leiter wie der Dienende.“

3. „Vater“ (lat. papa = Papst)

Ursprünglich: Gott als Vater – Beziehung, Quelle des Lebens.

Verdreht: Titel kirchlicher Oberhäupter (→ Papst = „heiliger Vater“).

Wie befreien? ➤ Gott allein als Quelle geistlicher Autorität anerkennen.

📖 Matthäus 23,9: „Ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.“

4. „Heiligkeit“ (lat. sanctus → auch Titel: „Heiliger Vater“, „Heiligkeit des Papstes“)

Ursprünglich: qadosh (hebr.) = abgesondert, zu Gott gehörend.

Römisch: Ehrentitel, Unnahbarkeit, Ausgrenzung.

Wie befreien? ➤ Heiligkeit ist keine Distanz – sondern Nähe zu Gott in Christus.

📖 1. Petrus 1,15–16: „… seid auch ihr heilig in allem Wandel … denn ich bin heilig.“

5. „Kanon“ (gr. κανών – Messstab → später: biblischer Kanon, Kirchenrecht)

Ursprünglich: Maßstab des Glaubens – Christus.

Römisch: Kirchengesetze, Dogmen, Konzilsbeschlüsse als unumstößliche Norm.

Wie befreien? ➤ Christus wieder als Maß aller Dinge erkennen – nicht kirchliche Satzung.

📖 Johannes 1,17: „Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“

6. „Recht“ (lat. ius / canon law / röm. Zivilrecht)

Ursprünglich: Gerechtigkeit aus Gott, nicht durch Werke.

Römisch: Kirchengerichtsbarkeit, Verdammung, Gesetzeslast.

Wie befreien? ➤ Recht wieder in Gerechtigkeit verwandeln – im Geist und nicht im Buchstaben.

📖 2. Korinther 3,6: „… der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.“

Schlussgedanke:
Sprache prägt Denken. Und Denken prägt, wie wir Gott sehen – und wie wir einander begegnen. Wer Begriffe hinterfragt, entdeckt oft nicht neue Theorien – sondern alte Wahrheiten.

➡️ Wir entlasten die Begriffe, indem wir sie zurück zu ihrem Ursprung führen – ins Licht Christi. Denn dort verliert Rom seine Macht – und das Reich Gottes wird sichtbar.

📖 Johannes 8,32: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Alle erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Klicken Sie auf Einstellungen für weiterführende Informationen und die Möglichkeit, einzelne Cookies zuzulassen oder sie zu deaktivieren.

Einstellungen